Mittwoch, 13. Oktober 2010

Der Arenal-Ausflug

Leider hat mein Blog die Reihenfolge ein wenig durcheinander gebracht, daher denkt euch einfach dieser Eintrag folgt auf den vorletzten, tut mir Leid, aber ich weiß auch nicht, wie das zu lösen wäre...

Also:
Stehen geblieben war ich beim Arenal-Ausflug

Meines gliebten Samstag-Morgens-Schlaf beraubt, machte ich mich schon früh auf, zum Haus der Organisatorin meines Austausches, wo bereits ein privat gemieteter Bus mit laufendem Motor auf mich und den größten Teil der Organisationsteilnehmer wartete.
Nach 4-5 stündiger Fahrt durch das nördliche, eher ländliche, Hinterland Costa Ricas trafen wir gegen Mittag in San Carlos, einem Ort am Fuß im Norden des Vulkanes ein. In einer Unterkunft, bestehend aus ziemlich geräumigen Wohnungen, gegebenenfalls mit Küche, Fernseher und schönster Aussicht auf den Vulkan nach vorne und einen tropisch anmutenden Wald mit tropischen Vögeln und Pflanzen nach hinten, vom Balkon mit Hängematte und Esstisch aus sichtbar.

Zeit zum häuslich einrichten blieb nicht, da sofort wieder alle in den Bus stiegen, um auf die von Lava, Gestein und Asche, sprich die derzeit aktivere Seite, zu gelangen. Nach kurzen Foto-Stops an Aussichtsplattformen, Pausen auf dem Gelände des Nationalparks rund um den Vulkan zum Genießen der Aussicht kamen wir nach einer guten weiteren dreiviertel Stunde "an".
Ankommen hieß in diesem Fall den Bus auf einem "Tropenparkplatz" stehen lassen und sich auf den Weg, zunächst in ein Zuckerrohrfeld, dann weiter in den tiefsten Regenwald, zu machen. Nach eingehender Untersuchung der ansässigen Tiere und Pflanzen, inklusive Mini-Schlange, die so unschuldig wirkt, wenn sie auf einem Baum liegt und schläft (oder vertrocknet, unsere Organisatorin, die übrigens eine Ausblidung zum Touristenführer gemacht hat und uns dementsprechend viel zu erzählen hatte, vermochte uns keine klare Auskunft geben und Freiwillige, die mal probeweise streicheln wollten fanden sich aufgrund der Warnung vor dem Tode nach 1 1/2 halben Stunden auch nicht - dabei wirkte das wirklich kleine Tier sehr unscheinbar) und Riesenspinne, worauf ich allerdings in beiderlei Fällen auch verzichten hätte können, das sind einfach nicht meine Tiere, gelangten wir letztendendes an eine, von Vulkansteinen geformte Treppe.

Und was uns dann erwartete, lässt ich schwer in Worte fassen.
Nach dem Aufstieg über diese provisorische Treppe gelangten wir auf eine von Vulkansteinen gebildete Lichtung, so groß wie 4 Fußballfelder. Über Stock und Stein schlängelten wir uns auf eine weitere Plattform, von wo sich ein gigantischer Ausblick, auf den leider stark Nebelverhangenen Vulkan, der dennoch absolut gigantisch wirkte, wie sich dieser Kegel einfach riesig in den Himmel reckt.
Doch das war nicht der einzige Ausblick der sich von hier aus bot.
War man von einer Körpergröße wie der meinen gesegnet, und stellte sich auf einen der etwas größeren Steine erstreckte sich, wenn man über die Baumwipfel des weiter unten liegenden Regenwaldes lugte, die riesige Lagune des Vulkan Arenal. Spiegelglatt liegt sie dort, keine einzige Welle regt sich. Sie bildet den Mittelpunkt eines Kessels aus Bergen, hinter denen sich in südlicher Richtung, das endlose Valle Central, Zentraltal, erstreckt, wohingegen gen Norden, die Berge weniger ausgeprägt sind, bis sie letztenendes endgültig abflachen und sich am Horizont das weite Nicaragua erstreckt.

Zurück zur Lagune. Wenn etwas das Prädikat "unberührt" verdient, dann trifft es hier wohl am besten zu. Auf der gesamten Lagune befindet sich kein einziges Bötchen, noch nichteinmal Fischbote, nichtmal der Ansatz eines Dorfes, das sich die warme Aura der Lagune zu nutzen macht, ganz zu schweigen von Tourismus. Hier und da einige Häuschen, wahrscheinlich von Fischern, die dort ihr Glück versuchen.

Erfüllt von diesem Ausblick, machte wir uns daraufhin wieder auf den Weg hinunter, da sich bereits stärker werdender Regen ankündigte.

Zurück im Bus, durchnässt vom Regen, der sich bis dahin schon wieder verflüchtigt hatte, fuhren wir weitere 20 Minuten in Richtung eines Thermalbades mit vom Vulkan geheizten Becken. Bei maximaler Entspannung ließ man dort den Tag ausklingen, aß gegrilltes zu Abend ( WURST!!! AAAH! ), bevor es dann wieder zurück zur Unterkunftsanlage ging, wo ich nur noch gemütlich einschlief.

Der nächste Tag begann für mich und für einige andere aus der Organisation ein wenig später als für den Rest.
Während "die anderen" sich schon früh auf eine sogenannte Canopy-Tour, einfacher "Baumkronen-Tour", während der man an einem Stahlseil in schwindelerregender Höhe von Baumkrone zu Baumkrone schwingt, auf machten, ließen wir 6 anderen es morgens ein wenig ruhiger angehen, ließen es uns aber trotzdem nicht nehmen den Morgen mit einer Fahrt in einen anderen Nationalpark zu machen. Über, für Tourismuszwecke, ausgelegte Urwaldbrücken, führte ein Weg steil nach unten, in ein Tal, umringt von mit tropischen Bäumen bewachsenen Steilhängen, durch den ein Fluss eine Schneise treibt, der sich zwischenzeitlich in kleinen Stromschnellen oder - und das ist das Highlight dieses Nationalparks, einem Wasserfall bricht. Selbstverständlich nahmen wir das Angebot an, und badeten in dem kleinen See, der sich dadurch bildete und in dem sich laut schallend der Wasserfall erbrach und uns um ein weiteres Mal beibrachte wie klein und schwach wir doch sind, wo er ununterbrochen, seit tausenden von Jahren mit einer Wucht ins Tal donnert, die uns ganz schön den Atem verschlagen hat. Nach kurzem Bad ließ auch der nächste Regenguss nicht lange auf sich warten. Allerdings nicht in deutscher Manier, mit kleinen Tröpfchen, die einem höchstens das T-Shirt durchnässen, nein, auch nicht in Zentraltal-Manier, so wie ich es die letzten Monate erleben durfte, nein DAS, was dort vom Himmel kam war tatsächlich ein wahrer Tropenregenguss.

Ein unglaubliches Bild. In den Ohren das Donnern des Wasserfalls, schaut man auf die Steilhänge, die einen umringen, während der Regen mit derartiger Stärke auf einen niederprasselt, dann man das Gefühl hat, man badet.

Dementsprechend nass gestaltete sich der anschließende Aufstieg, ja und dann ging es auch schon wieder nach Hause, ins geliebte, verregnete, versmogte, von Bergen eingeengte, aber dennoch heimatliche San José, bis dann drei Wochen später der Ausflug nach Panama anstand...

Morgen ;)

1 Kommentar:

  1. Leo, der Kracher was du da erlebst. Evtl. könntest du mir ein bißchen helfen meine Diplomarbeit früher fertig zu bekommen und wir könnten die ganzen Orte doch noch mal gemeinsam abklappern ;)

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