Dienstag, 21. September 2010

Das Wandern ist der Müllers Lust

Hallo Liebe Freunde, Verwandte, Gelegenheits-Leser und Costa-Rica Freunde!

Entschuldigt mein spätes Update des Blogs, aber ich wollte euch einfach nicht mit Belanglosigkeiten nerven, aber passiert ist dennoch etwas:

Nach einer recht geruhsamen Woche nach dem Samara-Aufenthalt, kam das nächste Wochenenede sehr gelegen, selbstverständlich auch diesesmal mit einer freitaglichen Fiesta und gemütlichem Ausschlafen am Samstag und anschließendem Abhängen mit deutschen und costaricanischen Freunden.
Ausnahmsweise konnten wir uns auch mal das erste Mal seit langem die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, obwohl sich diese immer weniger zeigt.

Ja, der Regen hat mein Leben und auch das jedes anderen Ticos fest im Griff. Fängt es ersteinmal an, hört es nur spät wieder auf und ist die Handbremse des Autos nicht fest angezogen oder man fährt ein sehr leicht es Auto, dann findet man selbiges schonmal in der Einfahrt des Nachbarns wieder. Den Nachbarn freuts, den Regenmassen, die sich die Berge herunterschlängeln oder in rauen Mengen über die Hauptstraßen fließen, seis gedankt.

Und auch in der darauffolgenden Schulwoche ist nichts nennenswertes passiert, zumindest nichts, was derart einprägsam war, dass es mir im Sinn geblieben ist. In den Pausen hänge ich mit meinen Tico Freunden in unserer Stammecke ab, erzähle oberflächliches Zeug und passe mich hier ganz gut dem Einheitsgedanken an. Ich könnte es auch Einheitsbrei nennen, denn, wie mir und meinem neuen Freund Lucas, von dem ich auch schon einmal erzählt habe, aufgefallen ist, müssen sich die Ticos in der Regel nur ihrer Schulkleidung entledigen und gleich sind sie viel aufgeschlossener, unterhalten sich mal über mehr, als über das Wetter, das nächste Examen oder den vergangen Liga-Spieltag - so toll ist der costaricanische Fußball nicht - In der Regel gewinnt Alajuelense, der Liga-Primus, zu dem ich mich der Einfachheit halber auch bekannt habe, zum einen, weil es dann jedes Wochenende etwas zu jubeln gibt und weil ich mich nicht auf Diskussionen einlassen muss, warum ich denn für einen anderen Verein bin, da eigentlich jedes Fußball-Fans Herz hier für Alajuelense, auch liebevoll "La Liga" genannt, schlägt.

Ja, verlassen meine Ticofreunde einmal das Schulgelände werden sie gleich viel offener und haben auch auf einmal viel mehr zu sagen. Das lässt auch den letzten Geanken "Schuluniform ist ja eigentlich ne ganz tolle Sache" in mir erlischen und mittlerweile bin ich echt ein Gegner dieser Schuluniformen -und alle-sind-gleich-Idee. Zwar macht es den Gehaltsunterschied der Eltern unsichtbar, allerdings nimmt es den Menschen auch den Sinn für Kreativität im Handeln.

Genug Gedanken und Abgeschweife: Das Wochenende
Schon oft genug habe ich mich gefragt: was liegt wohl hinter den Bergen, die nur einen Katzensrung von meinem Haus entfernt sind? Ist der Wald auf den Bergen ein anderer als in Deutschland?
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, machten sich zwei deutsche Freunde und ich uns am Samstag in den frühen Morgenstunden auf. Vom Haus eines dieser Freunde, ausgestattet mit ausreichend Keksen, einem Kompass und einem Picknickkorb nahmen wir Kurs auf einen dieser Berge. Nach 2km Marsch, ohne einmal einen Blick ins Tal geworfen haben zu können, schien das Abentuer schon zu Ende, da sich vor uns nur noch ein riesiges Privatgrundstück erstreckte. Von Abenteuerlust getrieben folgten wir dennoch auf stillgelegten Gleisen dem Weg den Berg hinauf entlang des Privatgrundstücks bis wir auf ine riesige am Hang gelegene Kaffeplantage gelangten. Dort schlugen wir uns weiter durch die Terrassenförmig angelegten Kaffepflanzen immer weiter nach oben, entlang eines reißenden Flußes, der 50m unter uns eine Schneise durch die Kaffeplantage trieb, immer höher, bis zum Ende der Kaffeplantage. Oben angekommen, ließen wir uns erschöpft auf unsere Picknickdecke fallen, aßen unsere Kekse und genossen die Aussicht auf die Kaffeeplantagee und den Regenwald auf der anderen Seite des Flusses, ohne aber in die Versuchung zu komme, eine Flußüberkreuzung im Tal zu versuchen. Ist auch besesr so.

Der Abstieg gestaltete sich ähnlich grün wie der Aufstieg, allerdings gepaart mit dem grau der Wolken, das einen baldigen Regenguss ankündigte.
Auch dieser kam bald, sodass wir dann recht durchnässt durch das Viertel hetzten, das am Berg lag und jetzt später am Tag doch ein wenig Zwilichtiger wirkte, als am Morgen. Gut, dass es geregnet hat, so waren nicht viele Menschen auf der Straße und platschnass im Haus meines deutschen Freundes ankamen.

Den Rest des Tages verbrachten wir auch noch zusammen, bevor sich abends wieder unsere Wege trennten.
Den Sonntag verbrachte ich dann wieder descansando (~mich ausruhend) im Haus, um wieder Kraft für die nächste Schulwoche zu tanken.

Das Highlight der vergangenen Woche war dann der Dienstag, an dem groß angelegt die 189 Jahre bestehende unabhängigkeit Costa Ricas in der Schule gefeiert wurde. Die Schuluniform wurde gegen Jeans, weißes Hemd und rotes Halstuch ausgetauscht und siehe da: Die Pausen waren wesentlich abwechslungsreicher, der Gespräche freundlicher und der Unterricht sowieso viel interessanter. Verköstlicht wurde das ganze mit cosa ricanischen Spezialitäten wie "Gallo Pinto" (~ Reis mit Bohnen-wirklich lecker), besagten Tamales (~Reistaschen - überlecker) und costa ricanischen Süßigkeiten (~ein Traum)
Abends gab es dann noch eine schuleigene Parade, zu der mein deutscher Freund Lucas und ich auch gegangen sind, uns wieder mit costa ricanischen Leckereien die Bäuche vollschlugen und und mit unseren Freunden unterhielten.

Mittwoch war dann schulfrei, was ich natürlich zum Ausschlafen nutzte, bevor dann am Freitag wieder das Wochenende begann.
Und dieses Wochenende hatte es mal wieder in sich!
Begonnen hat es schon am Freitag, wo ich nach der Schule zum Fußball spielen eingeladen wurde und gleich mein Können als Torwart im Spiel gegen die Parallelklasse unter Beweis stellen konnte. Zwar diesesmal auch wieder nicht mit weißer Weste, aber fehlerfrei - na bitte.

Kurz darauf musste ich schon den einen Tico-Freundeskreis verlasen, um mit einem anderen ins Kino zu gehen, bevor es dann in einem kleinen Bus-Abenteuer zurück nach Hause ging. Ich hatte beim Einsteigen überlesen, dass der Bus kienen Halt an meiner Stamm Haltestelle macht, was dick und fett in der Frontscheibe angekündigt wurde. Also musste ich mich auf die Schilderungen meiner Gastmutter verlassen, die bsagten, dass es noch eine Alternative Haltestelle gibt. Dem war auch so, sodass ich doch noch heil zu Hause angekommen bin.
Schnell wurden die Sachen gepackt bevor es dann auf den zweiten von 4 Organisationsausflügen ging.

Diesesmal ging es zum Vulkan Arenal..., wovon ich morgen gemeinsam mit meinen Schilderungen eines unglaublichen und unvergesslichen Panama Ausflugs mit Bootstouren zu unbewohnten Inseln, Abhängen in Strandbars, Schnorcheltouren zu Korallenriffen, Besichtigungen von Kaffeplantagen, die Neu-Entdeckung Costa Ricas durch das Beobachten der Insel, auf der Kolumbus einst landete, individuellem Souvenirshopping, Einhemischen-Dörfern im Wasser auf Holzstelzen, Delfinbeobachtung und einfach unglaublci hvielen anderen Erlebnisse, - ich hoffe ich kriege sie noch alle zusammen - erzählen werde.

Und auch die ein oder andere Anekdote bezüglich Grenzüberquerung auf lateinamerikanisch, Karibikfeeling usw werde ich auch nicht schuldig bleiben

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