Montag, 30. August 2010

La Playa y fiestas

(Bevor ich mit meinem Blog anfange. Das beste ist glaube ich, das eben geschriebene auszudrucken und heute Abend im Bett oder zu einem anderen Zeitpunkt, wo man viel Zeit hat zu lesen, denn was folgt ist echt lang)

Zwei der vielen schönen Seiten, die ich hier in Costa Rica kennengelernt habe sind mit Sicherheit der Strand und die Feten.
In den Genuss beider Dinge bin ich in den letzte Wochen gekommen!

Während hier die Regenzeit langsam ihrem Höhepunkt im Oktober entegegenstrebt, in dem es an drei Tagen nahezu durchgehend regnen wird, haben meine Klassenkameraden Pläne fürs Wochenende ausgeheckt und ganz alleine eine Fiesta auf der Finca eines Freundes in den Bergen organisiert, Wow.

Denn es gehört schon eine Menge dazu, einen Bus zu organisieren, diesen zu einer Finca in den Bergen zu lotsen, dort zu feiern und mit selbigen Bus wieder zurück in die Hauptstadt zu fahren!

Aber der Reihe nach.
Um 18 Uhr trafen sich alle 50 Gäste - nassgeregnet - an einem zentralen Platz ein, um daraufhin in den gemieteten Bus zu steigen und - nachdem alle eine Stunde auf die Gastgeberin gewartet hatten - um 19 Uhr Richtung Finca zu fahren. So geht das hier in Costa Rica, da kommt auch mal der Gastgeber zu spät zu seiner Fiesta.

Nach einer weiteren Stunde Busfahrt, trafen wir dann durchgeschwitzt - einige Fenster hatten geklemmt und der Bus war nur für 40 Leute ausgelegt - auf der Finca ein. Im über die ganze Fiesta hinweg andauernden Regen wurde dann getanzt, erzählt (das klappte echt gut, ich kann mittlerweile fast alles ausdrücken, was ich sagen will) und man lernte immerwieder neue Leute kennenlernen.
Auch war es wahnsinnig interessant mal die Leute in andrer Kleidung als die öde grau-blaue Schuluniform zu sehen. Da gibt es echt einige wirklich hübsche.

Netterweise wurde mir das Privileg zuteil, auf der Finca zu übernachten, weswegen ich nicht in dem Bus mit den von innen beschlagenen Scheiben zurückfahren musste.

Am nächsten Morgen habe ich dann noch mitgeholfen die Finca aufzuräumen, bevor der Vater eines Costaricanischen Freundes mich und 6 andere Freunde von der Finca abgeholt hat und mich in das Haus eines dieser Freunde gebracht hat, wo uns die Mutter mit einem wahnsinnig leckeren Frühstück verwöhnt hat, jeder sich duschen durfte, wir Playstation im Wohnzimmer oder Basketball im Garten gespielt haben.

Danach ging es dann im Bus zurück nach San José, wo meine neuen Freunde zur Schule mussten, um am Firmunterricht teilzunehmen, während ich nach Hause fuhr, vielleicht werde ich mir mal an einem anderen Wochenende, wenn ich noch mehr verstehe, den Firmunterricht anschauen.

Zu Hause habe ich dann nur noch teilweise alleine, teilweise mit meinen Gastbrüdern abgehangen, bevor ich mich dann früh schlafen gelegt habe.

Am Sonntag habe ich wie fast jeden Sonntag, nichts weltbewegendes gemacht, mir das Dortmundspiel angeschaut, bevor ich mich dann Mittags aus dem Zimmer geschält habe, und den Tag genossen habe.

Die Schulwoche war absolut lazy, was wahrscheinlich daran lag, dass diese Woche die Semana de Calsanz (Calasanzwoche), in der unter den Stufen Wettkämpfe in allen möglichen Sportarten ausgetragen wurden, wobei ich mein Können las Torwart unter Beweis stellen konnte, bzw. nicht unter Beweis stellen konnte, da ich angesichts eines 0:4, was zum einen an meinem wahnsinnigen Trainigsrückstands, des kurzfristigen Angebots für die Stufe im Tor zu stehen und nicht zuletzt am Unvermögen meiner Mannschaft im Spiel nach vorne UND nach hinten lag.

Am Freitag sollte der Höhepunkt dieser Calasanzwoche in Form einer riesigen Fiesta auf dem Schulgelände stattfinden, für die Extra T-Shirts gekauft und bedruckt wurden (auf meinem steht "El Kaiser!", als Anspielung auf Franz Beckenbauer), allerdings fand dieser ohne mich und meine 2 deutschen Freunde aus der Organisation statt, da wir ja - Trommelwirbel - mit der Organisation an den Strand gefahren sind.

Um viertel vor 11 trafen wir uns alle vor dem Haus der Organisatorin, bevor es dann zur Fernbushaltestelle ging, wo wir in dem, herrlichweise klimatisierten, Bus knappe 6 Stunden nach Samara im Nordwesten, an die die hintere Sohle der costaricanischen Schildkröte, an die die Form des Landes erinnert gefahren sind.
Augestiegen riss ich mir die Jacke vom Leib und hätte mit Sicherheit meinen Regenschirm zum Schutz vor der Sinne aufgespannt, hätte ich einen dabeigehabt.

Stattdessen bildete sich Kondenswasser auf dem Display meines Handys und jetzt wisst ihr hoffentlich WIE warm es war!

Nach ca.800m Fußmarsch zu unserer, direkt am Strand gelegenen Hotelanlange, die aus kleinen costaricanischen Strandhäusern und einer relativ gut ausgestatteten Küche bestand, in der sich jede Reisgruppe selbst bekochen konnte.

Das Zimmer von mir und meinen 3 Deutschen Freunden bestand aus 2 Doppelbetten, einem Kühlschrank und einem kleinen Bad mit warmer Dusche - herrlich, auch wenn man bedenkt, dass es nachts doch recht frisch war.

Nachdem wir also endlich das Schloss unseres Zimmer aufbekommen hatten, schleuderten wir nur noch unsere Rucksäcken in die Ecke, zogen uns die Badehosen an und schmissen uns in die, für den Pazifik ungewöhnlichen waren, Wogen des blauen Meers.

Nach 2 Stunden ausgiebigen Badens, bewunderten wir die Sonne, die sich langsam hinter den Palmen, die sich über die gesamte Länge des Strandes direkt an den Sand anschlossen, langsam der Erde näherte. Eine Promenade gab es nicht, wozu auch, spazieren gehen konnte man auch am Strand...
...was ich natürlich mit zwei anderen Freunde gemacht habe. In den Bars am Strand wurde Reggae gespielt oder amerikanischen Touris Raste-Locken gedreht, bis wir dann auch in den Genuss einer solchen Reggeae-Bar kamen und zu der einheimischen Musik tanzten.

Für die, die sich mit der deutschen Pop-Musik auskennen: Gentleman hört man sogar hier!!!

Zurück am Strand vor dem Hotel saßen wir aus der deutschen Organisation zusammen, erzählten und tauschten uns über unsere Erlebnisse hier in Costa Rica aus.

Ich kann sagen, letztenendes haben wir es doch alle ziemlich gleich gut, denn wie es mir scheint sind die, die wie ich mit einer wunderbaren Schule versehen sind, haben eine weniger wohlhabende Familie, wobei ich mit meiner ja doch echt zufrieden bin!

Am nächsten Morgen konnte sich dann, wer wollte, zu einer Reittour am Strand und in den Regendwald in den Bergen hinter dem Strand anmelden, was ich mir natürlich nicht nehmen lassen wollte.

Bei der Pferdzuteilung bekam ich selbstverständlich das größte und - zu meiner leichten Beunruhigung - das kräftigste, Marcel hieß es und ab dem ersten Moment wusste ich: Das wird eine lange und innige Freundschaft.

Nach anfänglichem langsamem "Gehen" (Sorry, aber die Reiterfahrugen auf Benno, dem Pferd meiner Tante als kleines Kind waren einfach nicht mehr präsent, weswegen ich mich jetzt mal etwas banausigen Reitbegriffen bediene) über den Strand setzte mein Pferd schon recht früh, als wir auf einen gepflasterten Weg kamen zum lockeren "joggen" an, bis wir dann auf einen weniger zugänglichen Waldweg einbogen, wo wir Leguane, Affen und andere exotische Tiere beobachten konnten, die sich im satten grün des Regenwaldes ein schattiges Plätzchen oder eine Bleibe für den kommenden Regen suchte (,der aber erst am nächsten Tag kam).
Nachdem die Pferde, bzw. der Reiter, in diesem Falle ich, eine letzte äußerst steile Steigung bewältigt hatten bot sich uns von einer kleinen Plattform aus ein gigantischer Blick über die ganze Bucht von Samara, inklusive der kleinen vorgelagerten Insel, unglaublich!!!! (davon habe ich auch Fotos)


Der Abstieg vom Berg gestaltete sich ähnlich grün wie der Aufstieg, bis wir dann wieder auf einen gepflasterten Weg kamen, der auch von Lianen behangenen Bäumen bestanden war.

Scheinbar war auf einem dieser Bäume ein Insektennest, denn auf meine leisen zu schnellerem Laufen motivierenden Kussgeräusche, auf die die costaricanischen Pferde reagieren, preschte Marcel mit derartiger Kraft, als wäre er von irgendetwas gestochen worden, los und wurde auch von meinen beruhigend gemeinten "Ho"-Rufen nicht zu langsamerem Laufen verleitet, eher zu noch schnellerem (hinterher fiel mir auf, dass ich "Ho" nicht schreien, sondern leise flüstern muss).
Gedanken wie "Hätte ich doch einen Helm auf" oder " soll ich mich jetzt vom Pferd schmeißen" gingen mir durch den Kopf, als das Pferd immernoch nicht langsamer wurde.

Doch dann erstreckte sich vor mir erstreckte sich vollkommen unbewohnter Strand mit grünsten Bäumen gesäumt und als wäre Marcel genauso fasziniert verlangsamte er das Tempo und wartete auf die anderen, die offenbar genauso fasziniert von dem Galopp IHRES Pferdes eine Minute später eintrafen.
Nach der kurzen Durchkreuzung eines Flusses kamen wir dann noch in den Genuss eines Strandgalopps von dem die Kinder vom Süderhof oder aus dem Alstertal noch nichtmal in ihren kühnsten träumen gedacht haben.

Zurück am zu durchkreuzenden Fluss warf es mich dann einmal tatsächlich fast vom Pferd, als Marcel im nassen Sand einzusinken drohte, sich aber im letzten Moment noch herausdrücken konnte, anders als ein deutscher Freund der mitten im Matsch landete, allerdings unverletzt blieb.

Auf dem Rückweg nahmen wir dann den direkten Weg - natürlich im Galopp - über den gepflasterten Weg, bei dem ich 2mal nur im letzten Moment einem Sturz aus dem Weg gegangen bin. Das eine Mal hing - wie in einem Slapstickfilm - ein dünnes Stromkabel über dem Weg, das ich nur im allerletzten Moment hinter mich befördern konnte, bevor die harten Zweige eines Baume über den Weg hingen und meine Pferd mich wie selbstverständlich direkt in selbige beförderte und ich mir eine kleine, dieses Erlebnis verharmlosende, Schramme am Arm zuzog.

Weiter galloppierten wir an der von Palmen gesäumte Ranch der Pferde vorbei zurück an unseren Heimatstrand, wo ich Marcel wieder in die Hände der Besitzer zurückgab.

Was mir geblieben ist sind oben beschriebene Schramme und 2 Wunden an den Knöcheln, die ich mir durch das ständige Reiben am Steigbügel zugezogen hatte.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit Baden Im Meer, Ausruhen am Strand und Surfen in dem Wellen, das erstaunlich gut klappte, wo ich doch dachte das vom Frankreichurlaubs letztes Jahr nicht viel geblieben ist.

Am Abend gingen wir noch in einem Restaurant essen, bevor einige Freunde und ich erneut einen Strandspaziergang machten und dabei das grüne Meeresleuchten des Pazifiks genossen.
Danach gesellten wir uns wieder zu den übrigen Organisationsteilnehmern und unterhielten uns bis zum Sonnenaufgang, bis ich mich nur noch in eine Hängematte schleppte und dort einschlief.

Am nächsten Morgen stand noch ein letztes Highlight während unseres Aufenthalts am Strand an: Eine Kanutour zur gegenüber des Strandes gelagerten unbewohnten Insel.
Anders als erwartet meldeten sich nur 4 Organistaionsteilnehmer bereit.

Die Tour begann schon vielversprechend, da wir schon beim heraussteuern der Bote aus er Wellenzone unsere gesamten Mützen und teilweise unser Schnorchelequipment verloren hatten. Draußen auf dem Meer wurden die Wellen dann höher und kurz vor der Ankunft an der Insel erwischte uns dann eine Welle und wir kenterten erneut. Mit letzter Kraft konnten wir uns dann an den kleinen Strand der Insel schleppen. Von der Insel aus bot sich uns ein unvergesslicher Ausblick auf den Strand und die dahinter gelagerten dicht bewachsenen Wälder - unglaublich!!!

Nur machte sich uns direkt das nächste Problem zu schaffen: DerRückweg. Nachdem wir, mit den Wellen kämpfen, unser Boot wieder in ruhigere Gewässer geleitet hatten mussten wir uns geschickt um eine Gruppe kleiner unter Wasser liegender Felsen schlängeln, an denen sich die Wellen brachen, ohne von einer Welle mitgenommen werden, bevor wir dann von echt hohen Wellen umspielt Kurs aufs Festland nehmen konnten, was auch insofern eine Zerreissprobe war, da man nie sehen konnte, ob der letzte Paddelschlag wirklich Raumgewinn bewirkt hatte, oder ob die Strömung uns doch weiter aufs Meer hinausgezogen hatte.

Nach 45 anstrengenden Minuten gelangten wir dann doch noch den Strand, nachdem uns mal wieder eine Welle mitgenommen hatte und uns aus dem Boot geworfen hatte.

Zeit zum Ausruhen bliebnicht viel, da wir schnell unsere Sachen packen mussten, um den Bus zurück zu erwischen.
Im Bus blieb dann endlich Zeit zum Schlaaaaaaafen

Heute hat mich meine Mutter von der Schule krankgeschrieben, da ich zum einen wahnsinnig müde war, ich zudem höllische Rückenschmerzen hatte (wahrscheinlich durch die falsche Haltung bei Reiten, dem Schlaf in der Hängematte, und zuletzt der Kanutour in der Hocke verursacht), und ich mir auf der Kanutour einen Sonnenbrand auf Beinen und Füßen zugezogen hatte.

Lange geschlafen habe ich wirklich und auch sonst den Rest des Tages überwiegend im Bett verbracht habe.
Ich finde, so kann es auch die restlichen 3 1/2 Monate weitergehen :)

Was diese Woche ansteht weiß ich sowohl bezüglich der Schultage, als auch bezüglich des Wochenendes noch nicht, daher vielleicht wieder ein Blogeintrag in 2 Wochen, mal sehen was kommt

Bis dahn
Euer Leonard

1 Kommentar:

  1. Hey Leo,
    echt super wie du uns mit Nachrichten versorgst. Bei mir hat die Kommentarfunktion am Anfang immer versagt, sonst hätte ich dir schon früher geschrieben, aber das geht ja auch per icq ;-)
    Wünsch dir auf jeden Fall noch ne ganze Menge Spaß und viele coole Erfahrungen in CR!!!
    LG Hendrik

    AntwortenLöschen